Liebe Mitglieder des Partnerschaftenverein Pullach i. Isartal, liebe Freunde, liebe Förderer,

das Jahr 2019 neigt sich dem Ende. Ich möchte Ihnen von den vielen Aktivitäten und Neuigkeiten berichten. Kein Monat, fast kein Tag ist vergangen, indem nichts passierte.

Im März 2019 fand die Mitgliederversammlung statt, wo ich über das vergangene Jahr berichtete. Auf Antrag eines Mitglied hat die Versammlung einstimmig einer Beitragserhöhung auf 40 € zugestimmt. Da die Beiträge für die Unterstützung der humanitären Hilfe in unserem Partnerrayon eingesetzt wird, dürfen diese als Spende steuerlich verwendet werden.

Leider muss ich Sie vom Tod unseres langjährigen Mitglieds Herrn Eduard Palik am 24.5.19 unterrichten. Edi hat sich seit Bestehen der Partnerschaft unermüdlich eingesetzt und als Radldoktor mit seinen „goldenen“ Händen unzählige Fahrräder für Baryschiwka und Beresan wieder flott gemacht. Wir werden ihn in ehrender Erinnerung behalten.

Zu den alljährlichen Projekten führten die Partnerschaftenvereine in Pullach und Baryschiwka/ Berezan drei Sonderprojekte durch. So bekam das Pflegeheim in Perimoha eine Solarthermieanlage zur Warmwasseraufbereitung. Dieses Projekt wurde zu 80% aus Mitteln von Nakopa, Servicestelle Kommunen in der einen Welt, finanziert. Die Beantragung und Durchführung ist genau geregelt und wurde von unserer Seite von Herrn Dr. Michael Heisel geleistet. Unsere Partner erwiesen sich mit dem durchführenden Ingenieur und Montagebetrieb als sehr genau und verlässlich, so konnte alles nach den Regeln abgewickelt werden. Bis jetzt läuft die Anlage störungsfrei und bereitet für den Betrieb des Pflegeheims, für die Bewohner, die Küche und die Wäscherei ausreichend warmes Wasser. Man kann gespannt sein, wieviel im strengen Winter mit Gas noch dazu geheizt werden muss.

Auf Wunsch unserer Partner konnte das im letzten Jahr begonnene Medizinprojekt  weitergeführt werden. So haben sechs Ärzte verschiedener Fachrichtungen zwei Wochen in Münchner Kliniken und Krankenhäusern in der Umgebung hospitiert. Außerdem veranstalteten wir gemeinsam zwei Expertengespräche, eines in der Ukraine und als Abschluss eine vier tägige Veranstaltung in Pullach. Der Kreis der engagierten Personen, die mit den ukrainischen Kollegen in den Fachaustausch gegangen sind, wächst weiter.Ich möchte mich für die Bereitschaft das Expertenwissen zur Verfügung zu stellen, sowie auch die Reise in die Ukraine auf sich zu nehmen, ganz herzlich bedanken. Auch dieses Projekt wurde von einer Gesellschaft des Bundesministeriums für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit, Engagement Global, zum allergrößten Teil finanziert.

Aus Beresan kam die Bitte an unsere Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund um Unterstützung für ein Tanklöschfahrzeug, das in einer entlegener Gemeinde mit angrenzenden sechs Dörfern stationiert werden soll, die wie bei uns eine Freiwillige Feuerwehr  aufbauen wollen. Es würde zu lange dauern, wenn im Brandfall ein Tanklöschfahrzeug aus Beresan ca. 50 km losfahren würde. Ein entsprechendes Fahrzeug konnte die Gemeinde Pullach aus Taufkirchen erwerben.

Auch war der Wunsch nach einem Krankenfahrzeug, mit dem der Arzt zum Ambulatorium auf das Land fährt, dort Sprechstunde hält und im Bedarfsfall eine kranke Person in das Krankenhaus nach Beresan liegend in einem entsprechenden Rollstuhl transportiert werden kann. Vier Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Pullach waren bereit, beide Fahrzeuge, die über 2000 km lange Strecke zu unseren Partnern nach Beresan zu fahren. Vor Ort bekamen die ukrainischen Kollegen eine Einweisung. Vielen Dank an die Pullacher Feuerwehr.

Ende Mai besuchten zehn engagierte Pullacher Personen im Rahmen der Druschba /Freundschaftsreise Baryschiwka und Beresan. Alle waren von der Gastfreundschaft und den Eindrücken begeistert.

Wie jedes Jahr reisten zwanzig Kinder für zwei Wochen nach Pullach. Beeindruckend waren die Sprachkenntnisse in Englisch und/oder Deutsch, was das Leben in den Gastfamilien einfacher macht. Diesmal wurde die Gruppe von drei deutschsprechenden Lehrern begleitet.

 Im September kamen zehn Jugendliche (17-24 Jahre) zu Besuch für eine Woche. Für die meisten war es die erste Auslandsreise und sie kehrten mit vielen neuen Eindrücken wieder zurück. 2020 sind 10 Jugendliche aus Pullach für 5 Tage nach Baryschiwka eingeladen.Der Partnerschaftenverein war am Maifest und beim Christkindlmarkt in Pullach mit einem Infostand vertreten. Verkauft wurden ukrainische Spezialitäten und wir haben viele Gespräche geführt.   Auch konnten die Besucher der Bürgerversammlung vor der Veranstaltung und in der Pause sich von den Aktivitäten des Partnerschaftenvereins informieren.

 

Leider haben sich die politischen Verhältnisse in der Ukraine kaum verbessert. Die kriegerischen Auseinandersetzungen im Osten dauern weiter an. Es ist nur zu hoffen, dass die Friedensbemühungen erfolgreich abgeschlossen werden können. Durch den neu gewählten Präsidenten stehen die Reformen und Dezentralisierunsbestrebungen längere Zeit still.

Unser Partnerrayon braucht immer noch Unterstützung, speziell im Gesundheitsbereich. Der Traum vom Lapraskop steht noch an oberster Stelle. Wir wollen helfen, so gut wir können. Darf ich Sie auch heuer um Unterstützung mit einer Spende bitten.

Ich möchte mich bei allen Helfern und Unterstützern, bei den Vorstandskollegen herzlich für Ihren Einsatz bedanken, besonders auch bei der ersten Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund und der Gemeindeverwaltung.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche, ruhige Weihnachtszeit und ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Neues Jahr. Ich würde mich freuen, wenn Sie weiterhin die Partnerschaft mit der Ukraine unterstützen.

Otto Horak