Freundschaftliche Beziehungen zwischen den Krankenhaus Agatharied und den Kliniken unserer Partnerstädte Baryschiwka und Beresan bestehen seit dem Medizinprojekt, das der Partnerschaftenverein Pullach 2018 und 2019 organisiert hat. So durften ukrainische Ärzte verschiedener Fachrichtungen hospitieren und fuhren mit neuen Erkenntnissen und Erfahrungen zurück. Die Ausstattung der Kliniken in der Ukraine ist deutlich einfacher, wobei die Ärzte in ihrem Studium den neuesten Stand der Wissenschaft kennenlernen.
Natürlich spielt sich die wirtschaftliche Lage der Ukraine auch im Gesundheitswesen eine große Rolle. So gibt der Staat laut Aussagen der Weltbank nur 177,4 US-Dollar pro Kopf und Jahr aus. Das ist ein Bruchteil gegenüber Deutschland.
Seit Beginn der freundschaftlichen Beziehungen unterstützt Pullach die Krankenhäuser und hat in der Vergangenheit bereits ein stationäres und ein mobiles Röntgengerät, mehrere Ultraschallgeräte, ein Endoskop neben vielen anderen Gerätenund Hilfsmitteln besorgt. Aus Pullach fahren 4 Krankenautos im Rayon, zwei davon hat Frau Bürgermeisterin Tausendfreund selbst in die Ukraine gefahren.
Michael Guggemoos, der Kaufmännischer Direktor in Agatharied hat sich mehrmals mit Vorträgen bei den Fachgesprächen engagiert und konnte sich in diesem Zusammenhang selbst ein Bild vor Ort machen. Er hat sofort an Baryschiwka gedacht, als er Ultraschallgeräte, eine Zentrifuge und zwei Blutzellseperationsgeräte, mikrobiologische Analysegeräte, ein Wärmebett und vielen anderen teuren Geräten ausgemustert hat. Das Equipment konnte nicht kostenfrei abgegeben werden, da diese teilweise mit Fördergeldern angeschafft wurden, aber der Preis für Pullach war fair.
Die Feuerwehr Pullach übernahm mit zwei Kameraden den Transport. Zur Übergabe kamen der Landrat aus Miesbach Olaf von Löwis, sein Münchner Kollege Christoph Göbel, Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund und vom Partnerschaftenverein Otto Horak und Barbara Kammerer-Fischer zu den Verantwortlichen im Agatharied Michael Guggemoos und Christian Seifert. Der Bauhof in Pullach konstruiert eine sichere Transportverpackung für die weite Reise mit dem Sattelschlepper.
Auch in Baryschiwka und Beresan steigen die Infektionszahlen, viele Personen sind an Corona erkrankt, viele müssen ins Krankenhaus Baryschiwka, das nur für Coronakranke arbeitet. Auch sind die ersten Impfdosen eingetroffen, die an die Ärzte und Pflegepersonal verimpft wurden. Für die sichere Diagnose hat Baryschiwka ein Gerät für PCR Tests vom Staat bekommen.
Alle Ärzte hoffen bald genügend Impfstoff für die Bevölkerung zu bekommen, die momentan noch skeptisch ist.
Wir sind mit unseren Freunden immer in Kontakt, so haben wir alle drei Monate eine Videokonferenz mit den Verantwortlichen um Neuigkeiten auszutauschen und gemeinsam zu planen. Ob es 2021 zu einem Treffen kommen kann, steht noch in den Sternen, aber sobald es möglich ist, wollen wir das 30 jährige Jubiläum und andere Projekte nachholen.