Der Krieg setzt seine Zeichen.

Letztes Wochenende zu sehen am Deutsch französischen Freundschaftsfest und für 24 Stunden am Baryschiwka Platz in Pullach.

Die Osteuropahilfe brachte ein Krankenauto, das im Krieg in der Nähe von Karkiw im Einsatz von den russischen Soldaten beschossen wurde. Zu Kriegszeiten sind in der Ukraine alles, was noch fahren kann im Einsatz. Dieser Krankenwagen war schon mehrere Jahrzehnte im Einsatz, aber er leistete in diesen besonderen Zeiten wieder seine Dienste. Er wirkt jetzt, wie ein Mahnmal der Unmenschlichkeit, mit den vielen Einschussstellen, mit den geborstenen Fenstern und den deutlichen Angriffszeichen. Der Fahrer ist beim Einsatz verstorben, die Insassen schwer verletzt. Es fehlen wirklich die Worte bei diesem schrecklichen Anblick. Wer macht so etwas, denken diese Personen nicht wer, wird getroffen, was ist die Wirkung, was mache ich da? Das ist Krieg, unmenschlich, hasserfüllt, grausam, unbarmherzig. Organisiert wurde das Auto von der Osteuropahilfe, einen gemeinnützigen Verein, der sich seit 1989 für die Bedürftigen in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Ostblocks ein. Der Verein leistet humanitäre Hilfe, in den letzten Jahren liegt der Schwerpunkt des Einsatzes in der Westukraine, konkret in drei Städten in der Westukraine, Lemberg, Brody und Pidkamin. Informationen gibt es unter https://www.osteuropa-hilfe.de/ . Vielen Dank für die Organisation dieser eindrucksvollen Aktion an Frau Maria Reitinger und Herrn Jörg Bertleff. Vorgestellt und darüber gesprochen wurde die Aktion beim wöchentlichen Treffen „Innehalten für den Frieden“, jeden Sonntag um 17 Uhr am Baryschiwkaplatz in Pullach.

Die andere Aktion am Wochenende war der Stand des Partnerschaftenvereins beim Deutsch französischen Freundschaftsfest. Vielen Dank an Pullach aktiv für die Möglichkeit dabei zu sein. Seit über einem Jahr gehören ukrainische Pullacher dazu und sie nützen gerne die Chance ihre Kultur in Form von typischen Speisen zu präsentieren. Es war eine Gemeinschaftsarbeit, alle waren beteiligt, beim Dekorieren, alle Frauen kochten ihre für den Sommer typischen ukrainischen Gerichte, Warenyky-Teigtaschen mit Füllung, Nalysnyky-gefüllte Pfannkuchen, Prizhky-gefüllte Hefeteigtaschen und Kuchen. Zur Verdauung gabs ein Gläschen Gorilka-Wodka. Serviert wurde in der Vyshyvanka, der reichlich bestickten ukrainischen Bluse. Auffallend ist die Dekoration der Hütte mit den bunten Tüchern, den gebastelten Puppen, bunt bemalten Tellern und sonstigen Souvenirs. Alles fand großen Anklang und hat geschmeckt. So konnten die Frauen einen guten Erlös erzielen, mit dem dringend benötigte Unterstützung in ihrer Heimat finanziert wird.

Das Krankenhaus in Baryschiwka frägt wegen einer neuen Operationsbeleuchtung an, Kosten ca. 4200 €, die alte ist über 50 Jahre alt. Die Feuerwehr unserer Partnerstädte bittet um dringend benötigte Ausrüstung. Sie werden oft zu schwierigen Einsätzen gerufen und brauchen dringend Ausrüstung für über 10.000 €. Der Partnerschaftenverein tut, was er kann. In Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung werden gerade drei Projekte bei Engagement Global auf den Weg gebracht. Eine behindertengerechtes Auto, stationiert im Pflegeheim Perimoga auf dem Land, für den Arzt und eine Krankenschwester zur Versorgung der Dörfer, die bei der Besatzung ziemlich zerstört wurden. Sie haben eine Grundausstattung dabei um 4000 Personen zu behandeln und zu versorgen. Ein geländegängiges Auto für den Sicherheitsdienst, der im Gemeindegebiet patrouilliert um Auffälligkeiten aufzuspüren, wie Teile abgefangener Bomben, die zu Boden fallen, Minen oder sonstiges. Das dritte ist ein LKW mit Hubeinrichtung für Baryschiwka zur Reparatur von Stromleitungen, Wasserturm, Dächern. Letztes Jahr konnten wir einen solchen gebrauchten Lastwagen für Beresan organisieren. Er ist für das Gebiet in Beresan ausgelastet. Aus diesem Grund kam die Bitte für einen eigenen für Baryschiwka.

Gerade bereitet der Partnerschaftenverein den nächsten Transport für unsere Freunde vor. Pullach hatte die Möglichkeit für die Partner in der Ukraine zwei Hilfspakte zu beantragen. Unsere Aufgabe ist der Transport in die Ukraine. So wird aktuell eine Einrichtung für zwei Klassenzimmer und einen Spielplatz verladen. Jeder freie Platz wird genützt. So haben wir die gespendete Kleidung gepackt für die Opfer der Katastrohe um das Gebiet Cherson, die durch die Sprengung des Kachowka Staudamms alles verloren haben.

Gerne können Sie den Partnerschaftenverein Pullach i. Isartal unterstützen. Wir alle arbeiten ehrenamtlich. Mit Geldspenden finanzieren wir die dringend benötigte Hilfe in unseren Partnerstädten. Wir kümmern uns auch um die Geflüchteten, egal von wo sie aus der Ukraine kommen. Oder zeigen Sie Ihre Solidarität und kommen zum wöchentlichen „Innehalten für den Frieden“ jeden Sonntag um 17 Uhr am Baryschiwkaplatz in Pullach.

Vielen Dank für Alles
Otto Horak