Letzte Woche haben sich drei Fahrer, alle schon lange aktiv in der Partnerschaft sind mit dem Vorstandsvorsitzenden des Partnerschaftenvereins Baryschiwka und Beresan, Borys Skoryk auf den Weg nach Pullach gemacht. Mit diesem Termin konnte man zwei Anliegen kombinieren.

Drei Tage wurden die aktiven Partnerschaften mit der Ukraine zu einer internationalen Konferenz in Augsburg eingeladen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat durch die Gesellschaft Engagement Global die neue Situation mit der besonderen Herausforderung des Krieges bearbeitet. Die vielen Hilfsaktionen, die von den Partnerstädten geleistet wurden, unterstützen die Ukraine. Die Aufnahme der geflüchteten Frauen und Kinder war von Beginn an einzigartig, brachten aber natürlich viele neue Herausforderungen.

So wurden Möglichkeiten der Unterstützung über Hilfsprojekte von Engagement Global und Nakopa vorgestellt. Aber die Planungen gehen bereits in die Zukunft und befassen sich mit dem Wiederaufbau nach dem Krieg. Niemand versteht den Krieg, niemand weiß wie lange der Krieg dauert, von ukrainischer Seite sprechen die Teilnehmer immer vom Sieg. Es war bewundernswert, wie ruhig Teilnehmer aus den furchtbar betroffenen Gebieten berichtet haben, aus Irpin, aus Odessa, Saporishne, Cherson, alle leben in großer Angst und Bedrohung, viele haben fürchterliches erlebt und gesehen. So wurde über die vielen Binnenflüchtlinge gesprochen, die Schutz in der Westukraine suchen, Städte und Dörfer haben sich verdoppelt. Die Personen brauchen alle Platz zum Wohnen, brauchen Versorgung und brauchen eine Beschäftigung. Auch in Beresan sind ungefähr 3000 Geflüchtete aus dem Osten aufgenommen worden. Auch wenn die Sprache kein Problem ist, alles andere muss für die vielen Leute organisiert und zur Verfügung gestellt werden.

Viele Herausforderungen, viele Aufgaben und viele Möglichkeiten die ukrainischen Partner zu unterstützen.

Der zweite Grund der Reise war, unsere Freunde übernahmen zwei gespendete Fahrzeuge für Beresan. Der Krankenwagen ist eine Ersatzbeschaffung, da der Sanka, den 2018 persönlich von Frau Tausendfreund zu unseren Partnern gebracht wurde, vor dem Krieg auf eisglatter Straße im Einsatz schwer verunglückt ist. Die Verantwortlichen aus Beresan haben im Sommer um Unterstützung gebeten. Auch erklärten sie, ein Kleinbus zum Transport von Kindern, wie auch alten Leuten wäre wunderbar. Es ist sicherer, wenn die Kinder für die Schule und Freizeitaktivitäten in die Stadt gefahren werden. Der Bus kann viele Verwendungen abdecken, auch dringend benötigte Lebensmittel und Hygieneartikel zu den Menschen auf den Dörfern bringen oder ein Montageteam zu Reparaturarbeiten zu fahren oder Personen im Bedarfsfall in Sicherheit zu bringen. Wie bereits die letzten zwei Busse, hat uns der Autohändler Singer aus Marktoberdorf ein sehr gutes Angebot für das drei Jahre Auto gemacht. Der Krankenwagen war schon etwas älter, aber noch sehr gut gepflegt. Der Innenraum wurde mit verschiedenen Verbandsmittel, Medikamente, Einmalartikel und Ausstattung bis oben hin gefüllt. Unsere Partner haben uns eine Bedarfsliste geschrieben. Vieles gehört zur Ausrüstung der Territorialabwehr, die Männer, die das Gebiet schützen. Sie sind im Schichtsystem 24 Stunden im Einsatz, und der Winter kommt. Sie brauchen warme Kleidung, Thermounterwäsche, gute Stiefel, Handschuhe, Knieschützer, Schlafsäcke neben vielen anderen Artikeln. So wurde auch der Bus bis oben hin gefüllt. Alles wurde durch Ihre Spenden finanziert, vielen Dank, dass Sie uns die Möglichkeit geben.

Momentan ist es zu gefährlich die Kinder in den Schulen zu unterrichten. In Baryschiwka und auf den Dörfern sind die Schulen nicht mit Schutzkellern ausgestattet. Aus diesem Grund findet ausschließlich online Unterricht statt. Die Lehrer bereiten ihren Unterricht auf ihren Smartphone vor, die meisten besitzen kein Laptop. So hat der Partnerschaftenverein beschlossen, 20 Laptops zu finanzieren für die Lehrer der Schule 2 und in Selytsche. 10.000 € hat Borys mitgenommen, die Laptops werden vor Ort gekauft. Wir wären interessiert auch an gebrauchte Geräte um weitere Lehrer auszustatten.

Borys hat Fotos von der Sauerstoffanlage mitgebracht, alles ist fertig, alles funktioniert und er hat alle Belege und Abrechnungen dabei. Ein kleiner Betrag blieb übrig, dieser wird für die Ausstattung der Kellerräume verwendet, dass im Bedarfsfall dort Patienten untergebracht werden.

Am wichtigsten waren die Gespräche, die Berichte und wir haben gemeinsam geplant. Auch wenn die Zeit kurz bemessen war, im direkten Austausch ist es einfacher alles zu besprechen.

Sonntagmorgens sind die Gäste wieder zurück nach Baryschiwka und Beresan gefahren und wie wir erfahren konnten, Verkehr und Weg war gut. Am Montagnachmittag sind die Männer mit den Autos und der vielen Ladung gut in ihrer Heimat angekommen.

Ich möchte mich bei allen Spendern bedanken, bei allen Personen, die helfen. Sie geben die Möglichkeit unseren Freunden in der Ukraine zu helfen.

Otto Horak