Liebe Mitglieder, liebe Freunde, liebe Unterstützer,
die Nachrichten werden immer schlimmer und unerträglicher.
Im Gebiet wird schwer gekämpft. Anfang des Krieges haben die Bewohner des Rayons Späher und Saboteure ausgemacht, Fallschirmspringer sind aus Hubschraubern abgesprungen, kamen durch Wälder oder anderen Verstecken hervor und beobachteten verschiedene Ziele aus.
Panzer kamen von der Autobahn im Westen durch die Dörfer Perimoha, Hostrolutsche und Selytsche. Im Gebiet um Perimoha, ein Dorf auf dem Land mit dem Altenheim für die Region, wurde mit Panzern belagert. Dabei fanden schwere Kämpfe statt. Die russischen Soldaten nehmen möglichst allen die Smartphones ab, organisieren sich etwas zu essen und plündern. Bei einem erneuten Alarm wollten Zivilisten sich in Sicherheit bringen, sieben Personen wurden erschossen.
Am Donnerstag fielen Bomben in Baryschiwka, in das Restaurant neben dem Stadium. Gegenüber ist eine große Plattenbausiedlung und die Schule 2, alle Fenster sind zerborsten, es gibt Bilder mit dem schrecklichen Ausmaß der Zerstörung. Im ganzen Gebiet wird gekämpft, die Territorial Verteidiger sind überall im Einsatz. Sie berichten von immer grausam werdenden Kämpfen und den Einsatz von nicht russisch stämmigen Soldaten.
Die verantwortlichen bitten um Hilfe. Sie haben eine Liste mit dringend benötigten Medikamenten, mit Ausrüstung, mit warmer Kleidung, mit Taschenlampen und um einen Krankenwagen gebeten. Das Krankenhaus in Baryschiwka scheint noch intakt zu sein. Der Partnerschaftenverein und die Gemeinde Pullach bereitet die Überführung von zwei Krankenwägen und einem Transporter, gefüllt mit dem notwendigen Material vor. MAN stellt einen entsprechenden Kleinlaster zur Verfügung, der durch die Kameraden der Pullacher Feuerwehr bis vor die polnische Grenze gefahren wird. Unsere Freunde kommen mit Ausnahmegenehmigung über die Grenze. Dort wird umgeladen und die Krankenwägen übergeben. Dann können wir nur hoffen, dass die gefährliche über 1000 km lange Reise gut geht, die Fahrer und Hilfsgüter heil ankommen.
Der Partnerschaftenverein bekommt viel Hilfe und Unterstützung und wir möchten uns bei allen Spendern und Unterstützern, die mit anpacken, organisieren, besorgen ganz herzlich bedanken. Es ist überragend in welchem Umfang Hilfe geleistet wird.
Die Situation in Pullach ist, dass täglich geflüchtete Frauen und Kinder ankommen. Wir danken von Herzen, dass Sie ihre Häuser öffnen um diesen Menschen eine Bleibe in Sicherheit zu geben. Es muss unsäglich schmerzlich sein, die Familie, den Ehemann und Vater zurückzulassen und nicht zu wissen, ob und wie man sich wieder treffen wird. Es ist fürchterlich zu erleben, wie verängstigt die Kinder hier ankommen, dass die Mütter auf der Flucht unmenschliches geleistet und erlebt haben und wie sie nach ein paar Minuten in Sicherheit einfach loslassen können. Wir wissen Ihre Bereitschaft und Offenheit zu schätzen, wir können nur Danke sagen.
Die Kleiderkammer ist im Sportheim untergebracht. Dank Ihren Spenden ist sie gut gefüllt, aber auch schon wieder gut geleert. Am Montag nehmen wir bitte auch im Sportheim Kindermöbel, Kinderwägen und Spielsachen an. Wer etwas zu geben hat, kann die dringend benötigten Dinge am 14.03.22 zwischen 17 und 19 Uhr abgeben.
Der Begegnungsraum wird in den Pater Rupert Mayer Schulen eingerichtet, auch da wollen wir nächste Woche starten. Wir bemühen uns um einen Deutschkurs, die Vorbereitungen laufen. Wir bitten um Verständnis, alles braucht seine Zeit und es gibt momentan viele Aufgaben zu bewältigen.
Hinweisen möchten wir um sich solidarisch zu unseren Freunden in der Ukraine zu zeigen auf ein Treffen unter den Motto „Innehalten für den Frieden“, jeden Sonntag um 17 Uhr, nur ein paar Minuten am Baryschiwka Platz in Pullach.
Leider sind die Nachrichten aus Baryschiwka und Beresan die gleichen, wie überall in der Ukraine. Wir wollen Sie informieren, so gut wir können und über die Aktivitäten und den Stand der Dinge. Sie können uns gerne unterstützen mit einer Spende, oder sonstigen Hilfen, alles wird gebraucht und ist willkommen.
Wir wollen unseren Beitrag und unsere Freunde in unseren Möglichkeiten in diesen schweren Zeiten unterstützen, dank Ihrer Hilfe.
Vielen Dank für Alles!
Otto Horak Vorstandsvorsitzender