Mit dem vier tägigen Expertengespräch in Pullach endete das Medizinprojekt, das zwei Jahre lang mit Hospitationen ukrainischer Ärzte in verschiedenen Kliniken und vier Expertengesprächen von den Partnerschaftenvereinen in Pullach und Baryschiwka/ Beresan organisiert wurden.
2019 gab der Geldgeber Engagement Global, einer Organisation des Bundesministeriums für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit den Austausch der Kommunen als Schwerpunkt vor. So standen Themen, die den Ablauf in den Kliniken, die zukünftige Ausrichtung, die Digitalisierung in den Krankenhäusern, aber auch das gemeinsame Auftreten und Verhandeln der Ärzte und Krankenhäuser im Vordergrund.
Auf der Wunschliste unserer Partner fanden wir verschiedene medizinische Themen, die Operationstechniken mit dem Lapraskop betrafen, die auch im Hintergrund behandelt wurden. In der Ukraine, wie bei uns ein heißes Thema, wie umgehen mit einem Behandlungsfehler, wer und wie wird ein Behandlungsfehler nachgewiesen, was passiert dann. HIV ist nach wie vor ein Thema, das beide Länder betrifft. Heutzutage kann die Immunschwächekrankheit deutlich besser behandelt werden. Ganz neu und aktuell werden Medikamente bereits präventiv eingesetzt.
An einem Tag stellten die Klinikchefs der beiden Krankenhäuser im Rayon Baryschiwka ihre Häuser vor. Der kaufmännische Direktor der Klinik in Agatharied, das aus dem Verbund von vier Kliniken vor 20 Jahren gebaut wurde, berichtete von seinen Erfahrungen. Das Krankenhaus wird nach einer langen Diskussions- und Planungsphase von der Bevölkerung sehr gut angenommen und macht Medizin auf sehr hohen Level. Davon konnten sich sechs Ärzte bei einer Hospitation im Mai überzeugen. Ein ukrainisch stämmiger Arzt arbeitet in Agatharied als Anästhesist. Er stellt den Studienweg zum Arzt und weiter zum Facharzt, sowie die Verdienst und Aufstiegsmöglichkeiten vor. Kurz angeschnitten wurde die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin, wie sie momentan bei uns praktiziert wird. Aus den Zahlen, wie auch den Leistungs- und Behandlungsangebot wäre aus der deutschen Sichtweise ein Zusammenschluss der beiden Krankenhäuser für die Zukunft anzustreben, sinnvoll.
Ein Tag war die Gruppe von zehn Personen, darunter der Leiter des Rayons, Volodymyr Humeniuk, der Vorstandsvorsitzende des Partnerschaftenvereins in Baryschiwka und Beresan, Borys Skoryk, die Chefärzte der Kliniken Halyna Buniak und Volodymyr Lutsenko, wie Vertreter der übergeordneten Oblast Klinik, im Gesundheitsamt des Landratsamtes am Mariahilfplatz eingeladen.Dort konnte man erkennen, dass die Themen in den Ländern ähnlich sind, wenn es um speziell die Masern Impfung geht und die Folgen eines Masernausbruchs in einer Kindereinrichtung. Wieder ging es um HIV, diesmal speziell um die anonyme Testung und Aufklärung. Auch der Ausbruch von Tuberkulose und anderen schweren Infektionen wurde besprochen. Am späten Nachmittag spazierten die Gäste über die Auer Dult und fanden einen Stand mit chirurgischen Instrumenten.
Auch durfte die Gruppe den neu gebauten und eingerichteten Operationstrakt im Helios Amper Klinikum in Dachau besichtigen.
Barbara Kammerer-Fischer und Otto Horak bedanken sich ganz herzlich bei allen Referenten bedanken, die mit Ihren Vortrag die gewünschten Themen behandelt haben. Das große Interesse war an den vielen Fragen zu ersehen.
Am Donnerstag, 24.10.19 nach dem Abschlussgespräch kehrten alle wieder mit vielen Eindrücken und Know how zurück in die Ukraine.
Barbara Kammerer-Fischer und Otto Horak