Liebe Mitglieder des Partnerschaftenvereins, liebe Freunde, liebe Unterstützer,
leider tobt der Krieg in der Ukraine unvermindert weiter, im Gegenteil, er wird immer brutaler, mit immer schlimmeren Kämpfen und vielen Opfern.
Wir bekommen täglich von unseren Freunden Nachrichten, teilweise verschlüsselt, immer kurz, keine Gelegenheit zu fragen oft nur Informationen, aber immer mit einem Danke. Wir machen uns immer Sorgen, wenn wir keine Nachricht hören und sind erleichtert, wenn die Nachricht kommt, ich bin am Leben.
Wir haben keine Informationen von Opfern, von Verstorbenen. Wir haben Informationen von fürchterlichen Vorkommnissen, von Greueltaten, Plünderungen, Erschießungen und Brandstiftungen. Im Gebiet in um Baryschiwka wird teilweise erbittert gekämpft, die Dörfer an der wichtigen Straße Richtung Kiew gibt es nicht mehr, alles ist zerstört. Bei der Schlacht gibt es viele Verletzte, die vom Krankenhaus in Baryschiwka versorgt werden. Auch das Altenheim in Perimoha ist dem Erdboden gleich gemacht. Die russischen Soldaten schrecken vor nichts zurück, so wurde die sehr alte Kirche von Lechniwka geplündert, die heiligen Gegenstände verhöhnt und verbrannt. Der Priester wurde schwer misshandelt. Der Krieg bringt so viel Leid und Zerstörung, es ist wirklich unfassbar.
Der Bürgermeister von Baryschiwka hat sich zweimal gemeldet und eindringlich um Hilfe gebeten. Der Wunsch und die Bitte war zwei Krankenwagen zur Rettung und Versorgung von verletzten Personen besorgen. Die Krankenwägen wurden nach dem bayerischen Standard ausgerüstet. Dank der großzügigen Spende der Lions Club Pullach, Lions Club Georgenstein und Lions Club München Opera, wie Stiftung Life wurden die Sankas angeschafft. Der Partnerschaftenverein erhielt eine Liste
mit benötigten Medikamenten, Verbandsmaterialien und sonstiger medizinischer Ausrüstung. Durch viele Spender wie den Rotary Club Pullach, Lions Club Starnberg, dank der Schubert Apotheke wurden alle benötigten Artikel besorgt und finanziert. Ich kann nicht alle Spender aufzählen möchte mich ganz herzlich bedanken.
Die Anfrage galt auch Babyartikel, Milchpulver, Hygieneartikel, und Lebensmittel. Die Firma Simmel gab die gesammelten Waren eines Zeitraums für unsere Partner ab. So wurden von fleißigen Händen Schachteln gepackt, dass insgesamt eine Ladung von 3.6 t, 16 qm zusammenkam. Heute geht der Hilfstransport, gefahren von den Pullacher Feuerwehrkameraden auf die Reise an die polnische Grenze. Dort ist mit den Männern aus Baryschiwka ein Treffpunkt ausgemacht, die in der Ukraine
den Weg mehr als 1000 km zurücklegen werden. Wir wünschen allen Beteiligten eine gute Fahrt, viel Glück und hoffen sehr die Aktion gelingt.
Der Weg für die Flucht wird immer schwieriger. Seit knapp einer Woche erwarten wir in Pullach weitere Frauen mit ihren Kindern, aber leider meldet sich niemand, dass sie die ukrainische Grenze geschafft haben. Natürlich gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Flucht in der Ukraine musste abgebrochen werden aus verschiedenen Gründen, oder die Personen wollen sich erst ein paar Tage auf sicheren Boden in Mazedonien, Slowenien, Ungarn oder Polen erst erholen. Viele Frauen haben die Hoffnung bals wieder in die Ukraine zurückzukehren, wenn der Krieg zu Ende ist. Die Entwicklung ist nicht vorausehbar, aber die politischen Zeichen sind eher negativ. Es bleibt nur zu hoffen. In Pullach sind jetzt über 80 Personen in Familien untergekommen. Die Frauen organisieren sich, die Registrierung läuft, auch wenn die Vorgaben der Behörden in manchen Bereichen unklar oder noch nicht endgültig geregelt sind. Der Partnerschaftenverein bemüht sich mit der Gemeindeverwaltung licht in den Dschungel zu bringen, was bis jetzt nicht endgültig gelingt. Aber in der letzten Woch konnten die Kinder in der Rabenschule und in der Josef-Breher-Mittelschule eingeschult werden. Auch am Gymnasium haben die ersten Schüler mit dem Unterricht begonnen. Alle wurden Dank der Regine Sixt Kinderhilfe einen orangen Schulrucksack ausgestattet, die Papier Blume gibt noch die notwendigen Hefte, Blöcke und Sonstiges dazu. Es war wirklich bewegend, wie
sich die Kinder mit ihren Müttern gefreut haben.
Auch wird für die erwachsenen Personen an Deutschkurs gedacht. Wenn ein passender Raum gewonnen ist, kann in verschiedenen Gruppen dank der Mithilfe der VHS Pullach sehr zügig gestaltet werden. Einiges haben wir bereits geschafft, Vieles ist im Entstehen. Die Bereitschaft zu helfen ist riesig und tatsächlich brauchen wir Ihre Hilfe. Wir müssen noch um etwas Geduld bitten, zuerst müssen die Strukturen geschaffen werden, Raum Zeit und Ort geplant, für wen was, dann brauchen
wir Ihre Unterstützung. Bitte sind Sie nicht böse, wir kommen bald auf Sie zurück. Momentan brauchen wir kaum Unterbringungen, weil wir nicht wissen wann die Personen Pullach erreichen werden. Wir haben Anfragen von sechs Familien, müssen abwarten, bis sie sich melden. Wir sind sehr dankbar, dass Sie bereit sind Geflüchtete aufzunehmen, wir melden uns im Bedarfsfall.
Den Geflüchteten geht es einesteils gut, alle fühlen sich wohl bei ihrem Gastgeber, andernteils ist es kaum erträglich, was in ihrer Heimat alles passiert. Sie helfen sich gegenseitig, erzählen sich, teilen die große Angst und hoffen gemeinsam. Ein zentraler Ort ist die Kleiderkammer und die Bänke am Sportplatz, die bei dem schönen Wetter besetzt sind. Manche sind schon mit Fahrrädern unterwegs, wer noch kein Fahrrad hat, wird dank der Radlwerkstatt im Laufe dieser Woche noch ausgestattet.
Hinweisen möchten wir um sich solidarisch zu unseren Freunden in der Ukraine zu zeigen auf ein Treffen unter den Motto „Innehalten für den Frieden“, jeden Sonntag um 17 Uhr, nur ein paar Minuten am Baryschiwka Platz in Pullach.
Wir wollen unseren Beitrag und unsere Freunde in unseren Möglichkeiten in diesen schweren Zeiten unterstützen, dank Ihrer Hilfe.
Vielen Dank für Alles!
Otto Horak
Vorstandsvorsitzender