Aufgenommene Familien erleben Weihnachten und Neujahr
Wir wissen, dass in der Ukraine etwas anders Weihnachten und der Jahreswechsel gefeiert wird. In diesem Jahr erlebten Kinder mit ihren Familien die Feiertage etwas anders.
Der Partnerschaftenverein hat die Pullacher*innen aufgefordert Weihnachten zu teilen und etwas von dem Weihnachtsschmuck abzugeben, verliehen oder geschenkt. Es war überragend wie viel und wie schöne Kugeln, Sterne, Beleuchtung, Deckchen und vieles gesammelt werden konnten. Die aufgenommenen Personen hatten wirklich eine Auswahl von wunderschönen Dekorationsmöglichkeiten. Über zwanzig Tannenbäume konnten wir in den Familien aufstellen. Ein Christbaumhändler aus Thalkirchen hat zehn Bäume gegeben, dass wirklich alle Wünsche erfüllt werden konnten. Wir bedanken uns herzlich für die Bereitschaft zu teilen.
Bei der Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung Tränchen Trocknen durfte jedes Kind einen Weihnachtswunsch auf ein Sternchen schreiben. Am 19. Dezember, dem Nikolaustag nach dem gregorianischen Kalender, wurden die Geschenke im Pullacher Rathaus im Beisein der Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund und dem Team der Regine Kinderhilfe übergeben. Kinderaugen strahlten, als ein Wunsch liebevoll verpackt in Erfüllung gegangen ist. Eigentlich legt der Heilige Nikolaus Süßigkeiten unter das Kopfkissen der braven Kinder, die unartigen Kinder bekommen eine Rute. Vielen Dank an die Mitarbeiter der Firma Sixt, die die Wünsche erfüllt haben.
Die private Realschule Gut Warnberg hat den Erlös von 2500 € ihres Adventsbazar übergeben. Auf dem Gebiet unserer Partnerstädte Baryschiwka und Beresan wurde in vier Dörfern die Schulen teilweise oder ganz zerstört, dass der Unterricht nur online stattfinden kann. Von dem Betrag sollen Lehrer Laptops bekommen. Die Unterrichtsvorbereitung und Organisation nur über das Smartphone ist mühevoll . Der Unterricht online ist durch viele Alarme und Stromausfälle schwierig zu organisieren. Für die Kinder ist es sehr wichtig, sie wünschen sich Schule, sie wollen lernen, sie wollen sich am liebsten treffen. Vielen Dank an alle, die mitgearbeitet und sich beteiligt haben.
Am 19. Dezember fand in der evangelischen Pfarrheim ein Treffen auf ein Glas Wein statt. Alina hat von den ukrainschen Bräuchen, Speisen, Traditionen gesprochen und in einer Präsentation gezeigt. Alles auf Deutsch, in den letzten Monaten gelernt. Am Ende haben alle gesungen zuerst ukrainische Weihnachtslieder, dann die deutschen bekannten Songs. Es ist interessant zu hören, wie gefeiert wird.
In der Ukraine wird mehr und mehr am 24. Dezember gefeiert um sich von der russisch orthodoxen Kirche abzugrenzen. Aber das traditionelle Datum für das orthodoxe Weihnachtsfest ist der 6. und 7. Januar nach dem gregorianischen Kalender. In der Ukraine wird gefastet und am Weihnachtsabend gibt es zwölf vegetarische Speisen, alle mit Tradition und nach Familienritual.
Der Partnerschaftenverein hat zum gemeinsamen Festessen eingeladen. Der Weihnachtstag wird mit Familie und Freunde gefeiert, gegessen und die Zeit gemeinsam verbracht. Auch in der Ukraine kommen Kinder und sprechen Segenswünsche und singen Lieder um Geld zu sammeln. Auch kamen die Sternsinger zu Besuch und brachten die guten Wünsche für das neue Jahr. Der Raum war festlich gedeckt mit einem geschmückten Christbaum. Für die Kinder lagen gespendete Spielsachen unter dem Baum. Diese wurden durch Losverfahren ausgeteilt. Es gab traditionelle Speisen und die ukrainischen Familien rundeten mit ihren Speisen ein Buffet ab. Herr Pfarrer Fluck segnete die Speisen und sprach Segenswünsche. Der größte Wunsch für das neue Jahr ist Frieden für die Welt, für die Ukraine. Dann wurde gegessen, gefeiert, gesprochen. Für eine Überraschung sorgte eine Einlage mit Weihnachtsliedern, mit Klarinetten gespielt. Dann packte Mischa sein Akkordeon aus, es wurden Liedblätter ausgeteilt und die traditionellen ukrainischen Weihnachtslieder gesungen. Am Schluss sangen alle Gäste gemeinsam Stille Nacht, heilige Nacht. Wir alle sind eine große Familie geworden. Es ist besonders schwer in dieser besonderen Zeit Weihnachten zu feiern. Oft kommt ein Gefühl von großem Heimweh, von Trauet, von Sehnsucht nach Familie. Gemeinsam durch die Zeit gehen, Freude schenken und teilen.
Das traditionelle orthodoxe Neujahr wird am 14. Januar gefeiert. Ich kann mich noch gut erinnern, als 2018 der Begründer der Partnerschaft Mikolai Kowalenko die Ehrenbürgerschaft verliehen bekam, und die Gruppe auf der Zugspitze mit den Pullachern auf der Zugspitze bei wunderbarem Wetter angestoßen hat. Jetzt 2023 warten wir auf den Frieden und hoffen, dass dieser bald kommt.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die ihren Beitrag gegeben haben, dass die ukrainischen Familien Weihnachten und Neujahr feiern konnten.
Alles Gute für das neue Jahr
Otto Horak