Wer hätte jemals gedacht, dass es Krieg gibt auf europäischem Gebiet. Schlimm genug, wieviele Menschen in verschiedenen Ländern auf verschiedenen Kontinenten Krieg erleben und aushalten müssen, oder flüchten, weil sie für sich und ihre Familien keine andere Möglichkeit sehen zu überleben.
Seit Ausbruch der russischen Aggression gegenüber der Ukraine entschlossen sich hauptsächlich Frauen mit ihren Kindern sich in Sicherheit zu bringen. Allein der Entschluss in ein fremdes Land zu gehen mit dem Wissen Ehemann, Familie, Haus und die gewohnte Umgebung zu verlassen, kostet Mut, Kraft und Stärke mit dem Wissen auf eine ungewisse Zukunft. Wo komme ich hin, wer nimmt mich auf, wie kann ich leben, wie werde ich mich verständigen, viele Fragen. Und wer hätte gedacht, dass der Krieg jetzt schon acht Monate dauert, viele Opfer kostet, viel Leid und Zerstörung bringt. Täglich passieren neue Greueltaten, neue Angriffe auf Zivilisten, unklar wann und wo im Land der nächste angriff kommt.
So war es uns als Partner eines ukrainischen Gebiets Baryschiwka und Beresan Verpflichtung, geflüchtete Personen, egal aus welcher Gegend aus der Ukraine aufzunehmen.
Viel ist geschehen, von Anfang an war die Bereitschaft zu helfen groß, die Pullacher öffneten ihre Häuser, nahmen Geflüchtete auf für mehr oder weniger lange Zeit. Alles hat geholfen.
Es hat gedauert bis das Anmeldeprozedere von staatlicher Seite Struktur bekommen hat, der Dschungel an Verordnungen und Papieren wurden täglich geändert.
Aber es ging um die praktische Hilfe, Die Personen mussten sofort mit Kleidung versorgt werden, sie hatten oft nur einen Rucksack dabei. Möbel mussten organisiert und aufgestellt werden. Viele Aufgaben, viele Helfer, es wurde gesammelt, organisiert, verteilt, besorgt, abgegeben und das zu Corona Zeiten.
Es wurde Zeit Danke zu sagen. Die Gemeinde, vertreten durch dritte Bürgermeisterin Cornelia Zechmeister und Partnerschaftenreferentin Renate Grasse begrüßten die vielen Helfer zu einem Essen. Die Feuerwehr, die immer zur Seite steht, stellte die Räumlichkeiten zu Verfügung und die Landfrauen kochten ein wunderbares Essen. Viele waren da, jedoch wissen wir, der Saal hätte doppelt so groß sein sollen um sich bei allen zu bedanken, dann hätten wir sicher auch noch nicht alle Helfer erreicht.
Ohne Ihre Bereitschaft einen Beitrag in dieser Krise zu leisten, hätten wir es nicht geschafft, den Personen Deutsch Kurse zu ermöglichen, die Kinder in den Schulen unterzubringen, auch Ausflüge zu machen, wie mit der Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung zur Pferde Messe und auf`s Oktoberfest, mit dem Freiraum Team zum Skyline Park und noch vieles mehr.
Nicht nur die Hilfe vor Ort wurde geleistet, dank den Feuerwehrkameraden konnten wir schon im März zwei Krankenwagen und einen Lastwagen voller dringend benötigter Hilfsgüter, wie Lebensmittel, Hygieneartikel, Babynahrung und Ausrüstung für den Katastrophenschutz an die polnische Grenze zu fahren, wo unsere Freunde die Ladung auf der ukrainischen Seite übernommen haben. Inzwischen haben wir insgesamt drei VW Busse und vier Krankenwägen in den Rayon geschickt, gefüllt mit Medikamenten und Verbandsmaterialien.
Das Krankenhaus in Baryschiwka ist als Schwerpunkt Klinik für die Versorgung Kriegsverletzter bestimmt. Die Planung für eine Sauerstofftank gab es bereits vor dem Krieg aber jetzt sollte alles schnell realisiert werden. Die Gemeinde Pullach hat die Kosten für den Tank und die Zuleitung zum Krankerhaus übernommen. Alle Betten haben die Möglichkeit einer Sauerstoffzufuhr bekommen. Der Operationssaal bekam einen modernen OP Tisch, einen LapraskopTurm wurde von der Seite Baryschiwka finanziert. Dadurch können minimal invasive Operationen durchgeführt werden.
In den letzten Tagen bekamen Lehrer aus zwei Schulen Laptops für den online Unterricht durch ihre Spenden finanziert. Das Pflegeheim in Perimoha wurde durch die Belagerung russischer Soldaten schwer verwüstet und vieles zerstört. Die Röhren der Solarthermieanlage mussten erneuert werden, Warmwasser ist für die pflegebedürftigen Personen wieder vorhanden.
Wir hören gut zu, wenn unsere Freunde von ihren Sorgen und Nöte berichten. Dank Ihrer Senden können wir wichtige Hilfe für die Menschen, die den Krieg aushalten müssen, geben.
Danke allein ist wenig, aber Danke ist soviel, für alles was Sie geben, egal was und wie.
Der Partnerschaftenverein und die Gemeindeverwealtung sind überwältigt von der Hilfsbereitschaft und dem Einsatz der Pullacher Bürger*innen. Gemeinsam haben wir viel geschafft, aber leider geht es weiter, keiner weiß wie lange.
Wir hoffen und warten auf den Frieden.
Seit Kriegsbeginn treffen wir uns jeden Sonntag um 17 Uhr zum Innehalten für den Frieden um solidarisch zu sein mit unseren Partnern und Freunden in der Ukraine, die soviel Angst, Schrecken, Leid und Verwüstung aushalten müssen.
Vielen herzlichen Dank für alles
Otto Horak